Frauenkampftag

8. März – Internationaler Frauentag

Heute ist der 8. März. Es ist der Internationale Frauentag oder auch Frauenkampftag.

Jedem, der in einem sozialistischen oder kommunistischen Land aufgewachsen ist, ist dieser Tag wohl bekannt. Er wird es aber auch hier im Westen immer mehr. In Berlin ist er sogar ein anerkannter und damit arbeitsfreier, Feiertag.

Hier könnt ihr mehr über seine Entstehung, beziehungsweise Entwicklung nachlesen. Tut ja nicht not, dass ich anderen nach dem Mund plappere. Denn über die Entstehung dieses Jubiläums hatte ich, bis ich es selber darüber las, keine Ahnung.

Der 8. März war für mich halt immer der „Dzien Kobiet“, also Frauentag auf polnisch. Der Tag an dem die Jungs in der Schule den Mädchen Blumen (insbesondere rote Nelken) und manchmal andere kleine Aufmerksamkeiten mitbrachten. Es war etwas so selbstverständliches, wie etwa, dass Weihnachten immer auf den 24. Dezember fällt und es Geschenke unter dem Weihnachtsbaum gibt. Es war halt so!

In der aufgeklärten und recht sterilen Welt des hohen Nordens hat mir, die den Frauen entgegengebrachte Aufmerksamkeit, genau so gefehlt wie das baltische Meer.

Ok… in Hamburg ist man dem Meer schon verdammt nahe… aber in Danzig wohnte ich nie mehr als 500 m vom Meer entfernt. War zwar meiner Gesundheit recht abträglich, da ich regelmäßig Lungenentzündung kriegte, aber dennoch wunderschön! Wie gut für mich , dass Antibiotika da bereits erfunden waren, sonst wäre ich höchst wahrscheinlich der sogenannten „natürlichen Auslese“ zum Opfer gefallen.

Aber zurück zum Thema. Heute war ich mit meiner Nachbarin unterwegs, wir feierten mit drei Monaten Verspätung meinen Geburtstag nach und ließen es uns Gut gehen. Da ihr Vater aus Jugoslawien stammt und sie einen Teil ihrer Kindheit auch dort verbracht hat, war ihr der Frauentag natürlich sehr geläufig. Uns so kamen wir ins Gespräch über Frauen, Männer, Emanzipation, Feminismus!

Ja wir Frauen sind sehr weit gekommen, aber es gibt sehr viel zu tun! Manchmal ist heutzutage unsere Freiheit nur scheinbar, genau so wie auch einst unsere Fesseln nur scheinbar waren….zumindest bei einigen Frauen.

Ich denke mittlerweile es gibt keine Freiheit, außer man nimmt sie sich! Das aber haben Frauen zu allen Zeiten getan. Man denke nur an Katharina die Große oder an Maria Theresia von Österreich….Mal ehrlich auch wenn diese Frau unzweifelhaft privilegiert war… sie hatte neben dem Riesenreich 16 Kinder gut im Griff. Denn so mancher Herrscher hatte weniger Kinder in die Welt gezeugt und sein Reich dennoch auf Eis gesetzt. Ganz ohne die Unanehmlichkeiten die Oftmals mit einer Schwangerschaft verbunden sind.

Jahrelang habe ich mich nicht getraut dies zu tun. Ich meine mir meine Freiheit zu nehmen…. und ehrlich gesagt, auch wenn mir jetzt mit 45 Jahren so manches klar geworden ist, ich bin mir nicht sicher, ob ich so frei bin dies zu tun.

Das was uns aufgefallen ist, war dass Übereifer, bzw. jegliche Art von Übertreibung gefährlich ist. Nicht ohne Grund heißt es in Polen „Nadgorliwosc gorsza od faszyzmu“ „Übereifer ist schlimmer als Faschismus“… ist übereifer doch dessen Quintessenz!

Selbst innerhalb der katholischen Kirche hatten die Frauen sehr große Macht. Nicht nur in den Anfängen der Kirche, bevor diese zur Staatsreligion wurde und nicht nur als Kurtisanen der Päpste. Erst durch das zweite Vatikanische Konzil, welches die Kirche ja eigentlich modernisieren sollte, ist die Macht der Frauen endgültig beschnitten worden. Unten findet ihr eine sehr interessante Reportage über die Äbtissin von Las Huelgas Doña Catalina de Sarmiento und ihre Nachfolgerinnen.

Ich denke, das ist etwas was man nie vergessen und sich und der Welt in Erinnerung rufen sollte.

Ich denke, wir Frauen sind weder besser noch schlechter als die Männer, auch wenn wir locker das eine wie das andere sein können. Wir sind einfach manchmal etwas anders. Wir sollten unseren eigenen Weg gehen. Jede den, der am Besten zu ihr passt. Ich finde es immer befremdlich, wenn die Frauen aufeinander losgehen als gäbe es kein morgen… die Berufstätigen gegen die Hausfrauen, Kinderlose gegen Mütter, Alte gegen Junge… und natürlich das ganze auch anders rum. Das bring nichts! Das ist kontraproduktiv. Wir sollten uns gegenseitig mehr unterstützen.

An diesem Internationalen Weltfrauentag sollten wir uns gegenseitig feiern. Wir haben es verdient, nicht ein Mal weil wir Frauen sondern einfach nur weil wir Menschen sind. Als solche haben wir das Recht in unserer Ganzheit anerkannt und wahrgenommen zu werden. Was denkst Du?

Mach´s Gut deine Joanna Maria

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