Bratagne

Monatliche Fragerunde bei Luzia Pimpinella

Allmonatlich am fünften startet Luzia Pimpinella ihre Fragerunde unter dem Titel „Fünf Fragen am Fünften„. Diesem Monat bereits zum 15 Mal. Da staunt man immer wieder, wie schnell doch so ein Monat oder Jahr denn vergeht. Letztes Jahr im April habe ich da schon ein Mal teilgenommen. Ich dachte mir, es wird mal wieder Zeit. Nachdem ich es letzten Monat nicht geschafft habe.

Heute ist zwar bereits der Zehnte aber das bedeutet freilich nicht´s anderes als, dass es zwei mal der fünfte ist oder?

Also ab zu den Fragen!

Sagst Du immer, was Du denkst?


Auch wenn ich ein Mensch bin, der auch in seinen Äußerungen sehr spontan ist, so halte ich es grundsätzlich mit Klopfer;

Langsam versuche ich aber davon loszukommen.

Denn diese Einstellung zusammen mit einer gewissen Naivität, dass die anderen es ja eigentlich bestimmt Gut meinen und man ihnen nichts böses unterstellen soll, hat bei meinem Kind, meiner Familie und bei mir selbst sehr viel Unheil angerichtet.Vor fünf Jahren brachte es mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs und auch jetzt wirken die Erinnerungen an diese Zeit nach.

Mit 45 Jahren beginne ich mich von meinen Familiären Prägungen und Indoktrinationen zu lösen. Was nicht unbedingt sehr einfach ist. So habe ich Anfang der Woche meine Eltern rausgebeten, da ich ihr ständiges Gezanke untereinander und ihr gemeinsames wettern auf diese „verdorbene“ Welt im allgemeinen einfach nicht mehr ertragen konnte.

Die Beziehung zu meinem Mann ist problematisch, der Familienaltag mit fünf Kindern aufreibend, da habe ich mich wirklich sehr auf diese eine Woche alleine mit einer meiner großen Töchter gefreut. Einfach nur Ruhe und Stille… Batterien auftanken. Dieses Gezanke wollte ich mir dabei nicht mehr geben.

Ich habe erkannt, dass ich manchmal sehr genau sagen muss was ich denke und was ich will und leider komme ich manchmal nicht umhin damit jemanden zu verletzen. Mit allen damit verbundenen Konsequenzen.


Wirst Du immer dort wohnen bleiben wo Du wohnst?

Nein, das denke ich nicht. Es ist nett hier, unser Wohnort hat sehr viele Vorteile, wie die soziokulturelle Struktur, aber mein Herz hängt nicht daran.

Ich liebe Polen, ich liebe die Bretagne und ich mag es gerne eine Ecke kleiner. Als eingefleischtes Stadtmauerblümchen kenne ich ein Leben außerhalb der Stadtmauern jedoch nicht wirklich… ich kann also nicht sagen, ob ich mich auf dem Land wohler fühlen würde. Also ganz auf dem Land bestimmt nicht… denn meine Freundin wohnt mitten in der Pampa und da weiß ich genau, dass ich so nicht gerne wohnen würde. Unter „Land“ verstehe ich solche Städte wie Mölln oder Ratzeburg, um das mal klar zu stellen.

Zudem, wenn ich jetzt nichts in meinem Leben verändere, werde ich mir unsere Wohnung hier im Alter ohnehin nicht leisten können. Wenn ich aber etwas verändere, weiß ich nicht so recht, ob ich unbedingt hier bleiben möchte. Es ist nett aber nicht wirklich erfüllend.

Bislang habe ich räumliche Veränderungen immer im Hinblick auf die Kinder gescheut. Weil ich nicht wollte, dass sie auch so zerrissen werden, wie ich einst. Unsere letzte Wohnung hatten wir nur aufgegeben, weil wir es mussten, weil wir ihr einfach als Familie „entwachsen“ waren.

Aber dieser Umzug auf die neue Wohnung erwies sich als ein außerordentlicher Glücksfall. Meine älteste Tochter konnte in der alten Wohnung nie so wundervoll frei aufwachsen wie ihre jüngeren Geschwister es in dieser können. Auch meinen Nachbarn bin ich hier wesentlich näher als in meiner alten Wohnung.

wer weiß, vielleicht bin ich wenn ich hier wegziehe noch glücklicher als jetzt.

Wie klingt dein Lachen?

Nach der Aussage meiner Tochter, klingt mein Lachen wie ein sterbender Vogel… bzw. etwas Sterbendes das Quietscht. Jedenfalls ist es ziemlich laut. Was für ein Glück, dass ich mich beim Lachen nicht selber höre.

Freiheitsstatue in Amerika

Was war deine weiteste Reise?

Meine weiteste Reise führte mich in die USA, nach New York und nach Florida. Ein herrliches Fleckchen Erde. Es ist aber schon etwas befremdlich wenn einem am Straßenrand ein Aligator entgegenschaut oder man Sträflinge den Rasenstreifen entlang der Straße trimmen sieht. Schon seltsam diese Land.


Was könntest Du stundenlang tun, ohne dass es dir langweilig wird?

Was mich betrifft ganz eindeutig Gehen und Lesen. Zugegeben, beim ersten muss ich mich überwinden und oft klappt es damit gerade nicht. Aber ich staune immer wieder wie toll es doch draußen ist, wenn man sich erst ein Mal überwunden und raus gegangen ist. Selbst bei grauem Wetter wie wir es die letzte Zeit hatten. Denn das Grau draußen ist längst nicht das Grau drinnen! Draußen strahlt und leuchtet es. Ich merke dann immer wie sich mein Sichtfeld weitet. Es ist einfach schön. Das Wetter ist genau genommen zumeist eine reine Kleidungsfrage. Nun und Lesen ist ein selbstgänger! Mittels eines Buches kann ich die wildesten Abenteuer bestehen ohne einen Fuß aus der Wohnung zu setzen….und es ist auch immer wieder schnell wieder eingesteckt. Das geht mit Mal- und Nähutensilien leider nicht.

So das war´s schon. Bis zum nächsten Mal!

Mach´s Gut deine Joanna Maria

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