Rodzina Bonczy Tomaszewskich

Fünf Fragen am Fünften mit Luzia Pimpinella

So heute ist zwar nicht der fünfte jedoch der 25. April, sozusagen 5×5. Und ich reihe mich ein in die allmonatliche Linkparty von Luzia Pimpinella unter dem Motto „Fünf Fragen am fünften„…

Also, hier bin ich!

1. Mit welchen berühmten Persönlichkeiten würdest du gerne mal eine wilde Party feiern?

Mit meinem Urgroßvater. Ich würde gerne erfahren, was für ein Mensch er wirklich war, was ihn bewegt und angetrieben hat. Ich würde gerne von ihm selbst erfahren, wie er die Welt sah! Denn er ist in meinen Augen eine sehr kontroverse Person.

Immerhin wurde in Bydgoszcz vor kurzem eine Strasse nach ihm benannt. Zwar ohne den Stammeszusatz „Bończa“ aber dennoch. Es ist schon beeindruckend in direkter Linie mit jemandem verwandt nach dem eine Strasse in benannt wurde, oder?

Ich weiß nicht viel über ihn …nur dass er 1861 in Poznań geboren wurde und sein Vater 1831.  Dass er 25 älter war als meine Urgroßmutter und recht lange warten musste um sie zu heiraten. Nämlich so lange bis seine erste Frau, mit der er zwei gemeinsame Söhne hatte, es nicht mehr ertrug. In und seine Nachkommen aus der neuen Beziehung bis zur dritten Generation verfluchte und Selbstmord beging.

Ich weiß, dass er die Deutschen nicht all zu sehr mochte. Er kämpfte mit allen Mitteln für ein freies Polen. Gründete die erste polnischsprachige Zeitung (Dziennik Bydgoski) in Bydgoszcz, welches damals noch Bromberg hieß.  und verlegte viele patriotische Schriften. Diese Tätigkeit brachte ihn an den Rand des Ruins, denn innerhalb weniger Jahre wurden gegen ihn 200 preußische Urteile wegen „Verstoßes gegen das Presserecht“ erlassen. Mit denen er sich dann eine Wand in seinem Arbeitszimmer tapezierte. Eine sehr teure Tapete. Zwar war seine Familie sehr vermögend und patriotisch eingestellt aber irgendwann reichte es ihr mit seinen „Eskapaden“ und vor allem mit der zunächst unehelichen Mesalliance mit meiner Urgroßmutter. So dass sie ihn nicht mehr unterstützten. Wir reden hier ja vom beginnenden 20 Jh. und von Polen. Dort weigern sich bis heute einige Priester uneheliche Kinder zu Taufen.

Stanislaw Boncza Tomaszewski na tle 200 wyrokow pruskich

 

So verließ er mit meiner Urgroßmutter und den gemeinsamen Kindern zunächst Polen, um eine Zeit lang in Wien zu leben. Dort wurde dann meine Großmutter geboren. Als Polen 1918 wieder auf der Landkarte erschien, kehrte er zurück und ließ sich in Krakau nieder. Er kannte viele Leute von denen ich nur in Geschichtsbüchern gelesen habe… so kannte und unterstützte er den Bruder Albert, stand Matejko als „Stanislaw Leszczynski“ model für dessen „Poczet Królów Polskich“ (Sammlung der Königsportraits Polens). Wenn man sich die Zeitgenössischen Portraits von Leszczynski anschaut, so ist deutlich zu erkennen, dass sich Matejko sehr viel „künstlerische Freiheit“ nahm.

Stanislaw Boncza Tomaszewski jako Stanislaw Leszczynski Matejko

 

2. Singst du laut im Auto, wenn du allein unterwegs bist?

Unbedingt! Denn wann sollte ich sonst singen. Seit frühester Kindheit liebe ich es zu singen bin dabei aber völlig amusikalisch! So dass man mich nicht singen läßt… außer vielleicht im Chor… wenn man mich nicht heraushört und wo es mir auch leichter fällt die Melodie zu halten.

3. Gibt es Sprüche oder Redewendungen, die ihr regelmäßig benutzt? Wenn ja, welche?

Der von mir mit Abstand am meisten benutzte Spruch ist wohl „Dann muss ich es ja wohl selbst gemacht haben!“. Ich habe ihn zum ersten Mal bei Pettersson und Findus gehört. Denn bei uns wohnt der oninöse „Niemand“. Egal was passiert… „Niemand“ ist es gewesen. Glas kaputt, Badezimmer überschwemmt, Klo verschmutz, Vase kaputt, alle Süßigkeiten aufgefuttert, Delle am Auto… egal was es ist… zumeist ist es „Niemand“ gewesen.

pettersson-und-findus

Da es aber irgendjemand gewesen sein muss.. sage ich dann halt wie der alte Pettersson; „Dann muss ich es ja wohl selbst gemacht haben“… denn ich werde es ja dann vermutlich  sein, die es wird richten müssen.

4. Glaubst du, dass es Menschen mit einer grundsätzlich positiven oder auch grundsätzlich negativen Aura gibt?

Ja unbedingt, aber auch, dass sich diese Aura durch verschiedene Faktoren verändern kann zum Guten aber auch leider zum Schlechten. Nichts in dieser Welt ist statisch. Die Menschen verändern sich ständig.  Ich denke, dass jeder von uns schon Mal Menschen begegnet ist, die er von Anfang an mochte, denen er vertraute oder eben solchen vor denen er sich irrational fürchtete, ohne einen Grund dafür zu haben… obwohl sie sehr nett waren und alle nur Gutes von ihnen erzählten.

Baumwipfel von Kiefern vor starkblauem Himmel

5. Was machst du meistens um drei Uhr nachmittags?
 Mach´s Gut deine Joanna Maria

2 Comments

  • Anne

    1. Mai 2018 at 17:33

    Johanna Maria,
    ist es zu fassen? Wir haben den gleichen Untermieter! Bei uns wohnt auch „Niemand“. Allerdings auch „Keiner“, „Weissnich“ und „Ichnich“. Die Geschichte über Deinen Urgroßvater fand ich so spannend, da könnte ich gern noch mehr lesen.
    Herzliche Grüße aus Eutin,
    die Anne

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