Côte d’Émeraude, Jalegara lässt grüßen!
Schöne Grüße von der Côte d’Émeraude, die uns derzeit ihr sonniges Gesicht zeigt. Zum Glück! Denn wenn es regnet, dann regnet es hier „Hunde und Katzen“.
Eine anstrengende Hinfahrt
Die Hinfahrt hatte es dieses Mal in sich. Zum einen regnete es stürmisch, zum anderen ist eines unserer Kinder reisekrank geworden.
Glück im Unglück. die Müllbeutel, die ich für gewöhnlich vergesse, hatte ich dieses Mal dabei. Allerdings haben sie das Auto nur bedingt geschützt. Die Details erspare ich dir.
Das war schon sehr ungewöhnlich, denn eigentlich sind unsere Kinder äußerst reisetauglich.
Zum Glück haben wir in der ersten Etappe beim Bruder meines Mannes anhalten können und wurden königlich bewirtet.
Meine Schwägerin war ganz entzückt, dann wir zu elft an ihrem Tisch Platz gefunden haben. Ja, Familientreffen sind bei uns manchmal eine logistische Meisterleistung für den Gastgeber.
Es tat wirklich gut die Familie wieder zu sehen. Seitdem unsere Familien sich so ausgewachsen haben, passiert das nämlich nicht all zu oft.
Der Zwischenstopp nach fünf Stunden Fahrt hat uns allen ganz gutgetan. Nach kurzer Zeit gewann auch unser krankes Kind wieder an Farbe.
Bereits nach einer halben Stunde konnte man ihn in Harry Potter Verkleidung mit einer Nerf-Pistole im Anschlag und der Star Wars Melodie auf den Lippen mit den Cousins ums Haus rennen.
Die vertilgten Pommes blieben, trotz der Besorgnis meines Mannes, auch da wo sie hingehörten, nämlich in seinem Bauch.
Nach einem weiteren Zwischenstopp bei meinen Schwiegereltern erreichten wir dann nach zwei Tagen endlich die Côte d’Émeraude.
Der Zwischenstopp bei einem McDonalds war auf der zweiten Etappe unserer Reise ebenfalls sehr interessant.
Es gab dort nämlich keine klassische Bestellungsannahme. Alles lief über Automaten. Das Essen wurde einem dann an den Tisch gebracht.
Unser Sommerquartier
Nun haben wir seit Samstag wieder unser Sommerquartier in Saint-Père bezogen. Das liegt zwar nicht direkt an der Côte d’Émeraude, sondern etwas landeinwärts in der Ille-et-Vilaine. Die Côte d’Émeraude wird aber täglich von uns angesteuert.
Vermutlich ist es das letzte Mal, dass wir hier Quartier beziehen. Drei Jahre im gleichen Ferienhaus, das sollte genügen. Aber wer weiß? Letztes Jahr haben wir bereits das Gleiche gesagt.
Diese Gegend ist wirklich sehr schön. Allerdings ist man hier ohne Fahrzeug verloren. Leider gehen die Interessen der einzelnen Familienmitglieder bei uns sehr weit auseinander.
Während die drei Jüngsten den ganzen Tag vor der Konsole verbringen könnten, was sie aber nicht dürfen, würde ich gerne die Städte in der Nähe besuchen.
Das zweitliebste, was die Kinder tun, ist schwimmen. Als Kind habe ich das auch geliebt, das hat sich jedoch mittlerweile diametral geändert. Das Wasser hier ist mir einfach zu kalt, zu nass und zu salzig…. ach ja uns stellenweise zu stürmisch. Ja ich weiß, ich bin eine Memme, ich stehe dazu!
Mein Mann liebt ebenfalls das Wasser, womit ich ganz klar unterlegen bin, und die hiesigen Fahrradstrecken.
Unser größtes Problem
Unser größtes Problem hier ist derzeit also, dass wir um an den Strand zu kommen oder in die Stadt zu fahren in jedem Fall ein Fahrzeug brauchen. Leider haben wir nur eines zur Verfügung.
Denn Saint-Père liegt, wie bereits erwähnt, nicht direkt am Strand, sondern etwas landeinwärts.
Saint Malo und die Küste sind also nur mit dem Auto schnell zu erreichen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sofern welche fahren und das tun sie hier nur spärlich, insbesondere zur Ferienzeit, braucht man dann eine Stunde. Zu Fuß dauert das lediglich doppelt so lange. Um in die anderen Städte zu kommen ist es dann noch problematischer, denn man muss dazu zunächst nach Saint-Malo kommen.
Immer wieder inspirierend
Unsere Ferienunterkunft ist für mich immer wieder aufs neue inspirierend und lehrreich.
Es fasziniert mich, wie man eine regulär bewohnte Wohnung so freiräumen kann, um darin in den Sommermonaten Feriengäste zu beherbergen.
Denn dieses Haus ist kein reines Ferienhaus. es wird außerhalb der Sommermonate, von der Eigentümerin selbst bewohnt.
Mit dem durch die Vermietung eingenommenen Geld finanziert sie sich ihre Urlaube an exotischen Urlaubsorten und frönt ihrer eigenen Reiselust. Eine sehr schlaues Modell.
Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns selbst dermaßen reduzieren könnten. Ehrlich gesagt, würde ich das gar nicht wirklich wollen. Mir fehlt nämlich wirklich das eine oder andere.
Ich habe hier gelernt, dass schwarze Arbeitsflächen wirklich nichts für mich sind. Nicht, dass ich mir eine solche jemals gewünscht hätte, aber jetzt weiß ich, dass sie mich auf Dauer in den Wahnsinn treiben würden. Mann sieht jedes Staubkorn, jede Schliere!
Allerdings geben sie einen wundervollen Hintergrund für Fotos ab.
Siehe doch selbst:
Ich finde es immer wieder faszinierend, was man hier so alles in den Lebensmittelläden findet und wie anders vieles schmeckt. Nein das ist keine Einbildung, es schmeckt tatsächlich anders!
Ich freue mich jedes Jahr aufs neue auf die vorgefertigten Galettes.
Zwar habe ich bereits vor einem Jahr ein Rezept für selbstgemachte Galettes gepostet. Aber mit den vorgefertigten geht die Essenszubereitung einfach wesentlich schneller von der Hand. Denn wer möchte seine Ferien hauptsächlich am Herd verbringen, du vielleicht? Ich jedenfalls nicht! Damit das mal klar ist.
Hinzu kommt noch, dass das Buchweizenmehl in Deutschland nicht so intensiv ist, wie das in der Bretagne.
Ich vermute stark, dass der Buchweizen hier vor dem Mahlen noch kurz durchgerüstet und dadurch zusätzlich aromatisiert wird.
Damit geht die Essenszubereitung mit den vorgefertigten Galettes nicht nur wesentlich schneller von der Hand. Das Endergebnis ist zudem wesentlich leckerer. Finde ich irgendwie gemein.
Seit unserer Ankunft habe ich auf Wunsch der Familie bereits zwei Mal dieses Gericht aufgetischt.
Mittlerweile schaffe ich es sechs Portionen fast zeitgleich relativ warm zu servieren.
Unten siehst du ein Bild von der Zubereitung, kurz vor dem erneuten anbraten.
Was ich hier in Frankreich besonders schätze, ist das Kochen mit Gas. Das fehlt mir wirklich in Deutschland.
Ich liebe es einfach. Denn ich habe mit dem Gaskocher wesentlich mehr Kontrolle über die Wärmezufuhr. Da brennt mir garantiert kein Spiegelei an. Es sei denn ich werde abgelenkt, weil mal wieder ein „Kettensägenmassaker“ bei meinen Kindern ansteht.
Saint Suliac
An unserem ersten Tag waren wir gleich bei einem Feuerwerk zum Nationalfeiertag in Saint Suliac.
Es war sehr überschaubar. Genau das richtige mit Kindern. Am nächsten Tag wollte sich mein Mann unbedingt das Feuerwerk in Saint Malo anschauen. Anfangs als unsere Jüngste meinte mit ihrer ältesten Schwester „zu Hause“ bleiben zu wollen, hatte ich das auch vor. Das änderte sich allerdings schlagartig, als sie mit einem Mal auch mitkommen wollte. über 40.000 Besucher, nein nicht mit diesem Kind!
Wie machst Du es, nimmst du deine Kinder überall hin mit oder schränkst du dich auch ein?
Ich persönlich finde den Besuch von Massenveranstaltungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt für mich persönlich einfach zu stressig. Dazu sind mir meine drei Jüngsten einfach zu lebhaft. Aber das geht vorbei. Auch sie werden mit der Zeit vernünftig werden. Jedenfalls möchte ich das glauben.
So das war’s vorerst von der Côte d’Émeraude.