Luzia Pimpinella Fünf Fragen am fünften im April

Fünf Fragen am Fünften im April

Ah Mensch, wir haben bereits den April und ich bin wieder im frühlingshaften „Rumgurkmodus“.

Mal ehrlich, die Zeitumstellung ist so gar nicht mein Ding. Ich kann es kaum erwarten bis diese, aus meiner Sicht, absolut Sinnentleerte, Sitte, endlich aufgegeben wird. Bei jeder Umstellung habe ich so meine liebe Not wieder in meine Routine hineinzufinden. Vor allem, wenn von der Winterzeit auf die Sommerzeit gewechselt wird.

Das liegt wohl daran, dass ich den frühen Tagesanbruch genieße und dann „Bums“, wird die Zeit umgestellt, und ich darf wieder aufstehen, wenn’s zappenduster ist. Da bin ich wirklich außerordentlich Photosensitiv. Meine ganze Lebensenergie geht für mehrere Tage flöten und ich habe absolut keine Motivation.

Wie schön, dass dann jetzt wieder die Zeit für Luzia Pimpinellas fünf Fragen am Fünften ist. So kann ich mich an diese Fragerunde wie an ein Ertrinkender an einen Strohalm klammern, mich zum Laptop schleppen und in die Tasten „Krallen“

Also Los geht her mit den Fragen!

1. Machst du oft mehrere Dinge gleichzeitig?

Ja, denn das lässt sich bei fünf Kindern leider nicht vermeiden. Aber ich fühle mich Angesicht der neuesten Erkenntnisse in meiner langjährigen Überzeugung bestätigt, dass Multitaskingfähigkeiten absolut überschätzt werden. Ja, sogar für unsere geistige Gesundheit gefährlich sind. Dazu könnt ihr unter anderem hier und hier etwas nachlesen.

Also um auf die Frage zurückzukommen ich mache oft unfreiwillig mehrere Dinge gleichzeitig. Ja ich kann es aber ich mag es nicht und versuche es soweit es geht zu vermeiden.

Deswegen habe ich es in den letzten Frühjahrsferien so genossen, dass mein Mann mit der ältesten und den drei jüngsten nach Frankreich gefahren war und ich nur mit einer meiner Töchter die Wohnung teilte.

Abgesehen davon, dass es nichts zu tun gab, war es so unglaublich ruhig und still und ich konnte eine Sache nach der anderen in Angriff nehmen. Für meine Seele war es wie Balsam.


2. Mit wem hast du deine erste Freundschaft geschlossen? Hast du zu diesem Menschen heute noch Kontakt?

Bewusst erinnere ich mich nicht an meine erste Bekanntschaft, ich kenne sie aus Erzählungen.

Das heißt, an ihn erinnere ich mich gut nur nicht an unsere erste Begegnung. Ich war so etwas unter einem Jahr. Ich konnte noch nicht Laufen und Laufen lernte ich mit 10 Monaten.

Er war der Sohn der Bekannten meiner Eltern. Ein halbes Jahr älter als ich. Seine Eltern hatten etwas Angst uns gemeinsam spielen zu lassen. Sie meinten, er würde alle Kinder beißen und schlagen. Aber zu ihrer Verwunderung spielten wir sehr friedvoll miteinander oder eher gesagt nebeneinander. Er nahm mir alle Spielsachen für die ich mich interessierte weg und mir war es schnuppe, doch dann machte er den Fehler, meine Lieblingsbierdose zu nehmen.

Ja mein Lieblingsspielzeug in jungen Jahren war eine Bierdose! Ich nahm sie zurück, er sie wieder weg. Keine Ahnung, wie lange es hin und her ging, vielleicht war ich auch ganz schnell… aber mit einem Mal fing ich an ihn mit der Bierdose zu „Bearbeiten“. Ich schlug mit ihr auf ihn ein und seine Eltern staunten Bauklötze, als er die Flucht ergriff. In meiner Wut schien ich doch recht überzeugend furchteinflößend gewesen zu sein. Aber so bin ich, geduldig bis der Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt und dann gehe ich ab wie ein Frettchen auf Koks!

Mit ihm sang ich „Winetoulieder“. Sah ihm beim Regenwurmessen zu… ja dieser Punkt ging eindeutig an ihn!

Ich habe mit diesem Jungen recht lange Kontakt gehabt. Selbst als ich mit 8 Jahren nach Deutschland ging. Wenn ich bei meiner Oma in den Ferien zu Besuch war, ging ich oft zu ihm nach Hause und redete ihn in Grund und Boden.

Mit ihm und seiner Familie sowie meinen Freundinnen verbrachte ich die besten Ferien meines Lebens. Mitten im Wald an einem See, wo sein Vater Hechte mit einer Harpune jagte. Er brachte mir Sex Pistols, Creator und Co näher…. Irgendwann kurz nach dem Abitur wurde er Vater, zog dann mit seiner Frau und seinem Sohn nach England, Ich kriegte meine fünf Kinder in sehr ungünstigen Zeitabständen und so haben wir den Kontakt irgendwann verloren.

Ich habe noch so manchen Freund aus meiner frühen Kindheit, ich binde mich sehr an Menschen. Aber ich denke, dieser hier ist wohl eine meiner ersten Bekanntschaften. Aber viele meiner Freunde kenne ich seit der Schulzeit.

Ich tue mich mit Freundschaften schließen etwas schwer.

3. Bist du in der virtuellen Kommunikation anders als von Angesicht zu Angesicht?

Puh, das ist mal eine Frage. Ich glaube, da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner. Aber ich denke, dass ich in beiden Fällen ich selbst bin. OK, ich habe einen schweren Hang dazu hochgestochen zu reden aber ich denke, der macht sich mehr in „Behördenkorrespondenz“ bemerkbar.

Wegen der vielen Rechtschreibfehler, die mir in allen Sprachen unterlaufen habe ich mich jahrelang in der gesprochenen Sprache wesentlich freier gefüllt. Mittlerweile, gibt es ja die automatische Rechtschreibprüfung. Ich bin eine Person, die sehr viel mit den Händen gestikuliert und in deren Gesicht man wie in einem offenen Buch lesen kann. Von daher ist es für mich manchmal vorteilhafter in bestimmten Fällen virtuell zu kommunizieren. Aber ich bin von Natur doch sehr direkt.

4. Vermeidest du bestimmte Musik, weil sie dich traurig macht?

Ich vermeide grundsätzlich Musik, wenn ich sie nicht mag. Manchmal macht mich, aber auch Musik, die ich eigentlich mag sehr traurig. Vor allem wenn ich die alten Lieder meiner Heimat höre. Bisweilen leide ich an starker Melancholie und Zerrissenheit. Manchmal bedaure ich, nach dem Abitur nicht den Mut gehabt zu haben wieder nach Polen zurückzukehren und in Hamburg geblieben zu sein. Ich bin aber immer ein sehr furchtsamer Mensch gewesen. Ein richtiger Angsthase. Erst in den letzten ein zwei Jahren hat sich da etwas angefangen zu ändern. Jetzt wo ich fünf Kinder habe, die alle unbedingt in Deutschland bleiben wohlen… weil ihre Freunde nun ein mal hier sind!

Ja und ein anders Lied liebe ich, obwohl es mir immer die Tränen in die Augen drückt. Ich liebe es, weil es mich an eine Freundin aus dem Studentenwohnheim erinnert, die bei einem Motorradunfall gestorben ist.

Es erinnert mich an Sie und all die Leute, die ich dort kennengelernt habe. Das Lied spricht mir aus dem Herzen, denn ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem physischen Tod nicht aufhören zu existieren. Das wir nach unserem Tod nicht aufhören zu existieren und all denen begegnen, die vor uns „gegangen sind“. Sollte ich mich irren, wird mir das nach meinem Tod bestimmt schnurzpieps egal sein.

5. Wen würdest du als erstes beißen, wenn du ein Zombie wärst?

Ja, Nick, Du hast absolut recht, diese Frage ist doof und auch ich würde mit ihr keine Konversation mit einem Unbekannten starten.

Was soll’s, vermutlich den Erstbesten, der mir über den Weg läuft. Da dann mein Hirn eh auf „off“ gestellt ist, ist mir das dann auch egal.

Fünf Fragen am Fünften der Fischer von Sopot!

So das war´s! Bis bald!

Mach´s Gut deine Joanna Maria

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